Magic Line goes Marokko
Teil 1 (Bayern – Fes)
Marokko – dieses nordafrikanische Land hatte uns schon immer fasziniert. Da wir damals, (2007) noch Afrika-Neulinge waren, war dieses Land als Einstieg für uns optimal.
Nachdem wir Jahre vorher schon mal die Türkei bis zur syrischen Grenze mit dem Reisemobil erkundet hatten, haben wir uns somit auch nicht auf komplett neues, muslimisches Terain gewagt.
Allerdings gab es jetzt für uns weitere Fragen und Zielsetzungen, die wir auf dieser Reise klären wollten.
Da wir im August, sprich zur heissesten Zeit unterweges waren, wurde dies ein echter Härtetest für unseren Magicliner und diverse Ausrüstungsgegenstände.
Nachdem wir nicht nur auf den üblichen Touristenrouten, sondern, so weit als möglich, auch in die Sahara fahren wollten, waren wir doch reichlich gespannt, wie weit es mit einem “normalen” Sprinter möglich ist.
Folgende Fragen waren natürlich für uns von Interesse um sie mal bei extremen Bedingungen zu testen:
- Ist die eingebaute Isolierung auch ausreichend?
- Wie geländetauglich und temperaturfest ist unser Basisfahrzeug, ein MB Sprinter 316 CDI?
- Wie bewährt sich unsere 2 Tank-Frischwasseranlage?
- Gibt es irgend welche Probleme mit der Technik oder dem Möbelbau?
Unseren MagicLine hatten wir mit folgenden Zusatzausstattungen für diese Reise ausgerüstet:
- Standklimaanlage
- Wasseraufbereitungssystem
- Tempomat
- Markise
- Absorberkühlschrank und zusätzlich einen Kompressorkühlschrank für einen Vergleichstest
- GPS System zur Positionsbestimmung
- Steinschlagschutz mit Folie auf Motorhaube und Schwellerbereich
- Vollwertiges Reserverad und Bordwerkzeug für kleinere Reparaturen
- Sandbleche
- uvm.
Dann los, Afrika wir kommen ….
Samstag, 12. August – 845 km
Endlich ging es los. Über Bregenz – St.Gallen – Zürich – Bern – Genf ging es die Autobahn mit relativ viel Verkehr entlang. In Genf erwischten wir nicht die richtige Abfahrt und mussten über Lyon und nicht über Anncey – Grenoble fahren. Das Wetter war ziemlich kühl und wechselhaft mit zeitweisen Schauern.
Kurz vor Orange brutzelte unsere Lasagne bereits während der Fahrt in unserem elektischen Miniofen, den wir auch während der Fahrt betreiben können. Bei GPS Position E4.78827° N44.64703° fanden wir einen schönen WOMO-Rastplatz an der Autobahn mit ca. 150 Stellplätzen, Frisch- u. Abwasserversorgung der sehr gut zum Übernachten geeignet war.
Sonntag, 13. August – 1.110 km
Nach einem guten Frühstück mit frisch aufgebackenen Brötchen, Joggen + Stretchen ging es weiter gen Süden. Über Nimes – Monpellier zur Spanischen Grenze – alles Autobahn (sehr teuer!) bis kurz vor Valencia.
Insgesamt ist die Anreise vom Allgäu bis nach Tarifa ca. 2500km lang. Hier hat sich unser Tempomat schon mal als sehr hilfreich erwiesen, da er ein wesentlich entspannteres Fahren ermöglichte und uns vielleicht vor dem einen oder anderen Bußgeld bewahrt hat. ( Bei einer Tempobegrenzung auf 120km/h auf den Autobahnen und dieser weiten Strecke ist man halt leicht mal zu schnell unterwegs.)
Von hier aus fuhren wir auf einer 4-spurige Straße durch das Landesinnere – kostenlos. Unsere Suche nach einem geeigneten Stellplatz (möglichst so wie gestern!) blieb leider erfolglos. Auf einem Stellplatz roch es nicht besonders angenehm und wir hatten auch das Gefühl nicht sicher zu stehen. Also weitersuchen und das um 22.30Uhr und nach 14Stunden Fahrt! Kurz hinter Murcia bei Saraconce blieben wir auf einem LKW-Rastplatz stehen. Der Campingplatz LaPaz (€13,-/Person,Nacht) war leider voll belegt.
Nach einer Dusche im WoMo+ Spagetti um 23.30 Uhr ging es uns schon besser. Ein Hamburger Lkw-fahrer war noch wach. Nach einem kurzen Gespräch, in dem er uns zusicherte ein Auge auf uns während der Nacht zu werfen, fielen wir endlich total müde ins Bett.
Montag, 14. August
Etwas schlecht geschlafen, (doch nicht so leise zwischen den LKW`s). Aber ein gutes Frühstück mit einer köstlichen Tasse Kaffee aus der boardeigenen Küche bringt uns wieder auf Vordermann. So gestärkt machten wir uns auf unsere letzte Anreiseetappe: Über Granada, die Sierra Nevada nach Malaga (Stau) dann über eine zweispurige Straße über Coin nach Marbella (nicht Stadtautobahn sondern AP7) u. kurzem Einkauf ging es weiter nach Gibraltar.
Hier wollten anscheinend alle mit dem Auto von Spanien einen Ausflug auf die Halbinsel Gibraltar machen, also Stau bei der Einreise in diese englische Kolonie. Nicht mit uns. Also noch auf spanischer Seite auf einen bewachten Parkplatz. Dann lieber unsere Mountain-Bikes vom Heckträger nehmen und über die Grenze nach Gibraltar Stadt radelten. (Bloß gut das wir unserer Bikes dabei hatten und es kein Aufwand mit unserem Heckträger ist). Ab hinauf zur Burg und zu den Affen. Eintritt in die Burg pro Person 8€. Aber Vorsicht: Die Affen klauen wie die Raben!
Das viele Sightseeing macht müde. Jetzt aber nichts wie in ein original englisches Pub auf ein Bier und die Beine ausstrecken. Also gleich das nächstbeste angesteuert und Platz genommen. Plötzlich wurden um uns herum Stühle und Tische weg geräumt und uns mittgeteilt das das Pub jetzt um 18Uhr schließt. (wie bitte?) Also weitersuchen. Aber wie so oft haben solche Vorkommnisse auch Ihr gutes und wir haben ein noch netteres Lokal gefunden, wo wir fish + chips sowie Salat mit Käse und Schinken aßen.
Es war bereits 20 Uhr als wir wieder beim Auto ankamen. Jetzt wollten wir noch nach Algeciras in den Hafen Tickets kaufen. Es war leicht zu finden u. gut organisiert. Da sämtliche Fährgesellschaften von einer Gesellschaft aufgekauft worden waren, gab es für uns nicht die Qual der Wahl, spich, ist egal mit welcher Fährlinie man fährt. Wir zahlten für Hin+Rück Ceuta-Algeciras € 396,– (nachdem wir noch 10% Rabatt rausgehandelt hatten).
Jetzt konnte es endlich nach Tarifa gehen. Gottseidank war nur auf der Gegenfahrbahn Stau (mind. 10km). Wir fuhren gleich den 1. Campinplatz “Tarifa” an, bekamen dort sehr gut und nett Auskunft, dass es langes Wochenende ist und alles komplett belegt sei. Der Besitzer nannte uns aber einen Wildstellpaltz am Strand, wo wir dann auch übernachteten. Pizza + Vino gab es dann auch noch. Um 24 Uhr war Zapfenstreich!
Mittwoch, 15. August
Das Wetter war bedeckt, wir hatten prima, dank Kaltschaummatratze in unserem Alkovenbett geschlafen. Am Strand übernachteten die viele Spanier in ihren PKW´s. Nach einem Strandspaziergang und Morgengymnastik ging es wieder weiter. Am Camping Tarifa durften wir kostenlos Wassertanken und in Tarifa kauften wir für jeden ein cooles Tarifa-Piratas-T-shirt u. Aufkleber.
Jetzt aber noch zum LIDL. (wie bitte? Ja, gibt es mittlerweile auch in Tarifa.) Vorräte und Trinkwasser in Flaschen bunkern, man weiss ja nicht ob es in “Afrika”, sprich in Marokko überhaupt etwas zu kaufen gibt. 🙂
Jetzt aber los nach Marokko! Wir bekamen die Schnellfähre um 13 Uhr nach Ceuta; um 14 Uhr waren wir da! Bei den Grenzformalitäten war uns ein marokkanischer Tourist Guide (?) (manche würden sagen “Schlepper”) behilflich, und so waren wir nach 30 Minuten fertig. Wir würden immer wieder diese Hilfe in Anspruch nehmen, da es doch sehr mühsam, wenn nicht unmöglich ist, die einzelnen Kontrollstellen in der richtigen Reihenfolge anzusteuern.
Nachdem wir die Grenzstation hinter uns hatten, fuhren wir die Mittelmeerküste an toll hergerichteten Hotelanlagen entlang. Jede hatte ihren eigenem Kreisverkehr mit tausend Fahnen und einem Polizisten der den Verkehr überwachte.
In Tetuan war viel los, in einer Bank tauschten wir Dirham und in einer Bäckerei gab es gleich feine Gebäckstückchen mit Nuß-Marzipan. So gestärkt machten wir uns auf den Weg in Richtung Chefchouen. Da wir gehört hatten, dass man im Riff Gebirge vorsichtig sein muß, weil einem dort Rauschgift aufgedrängt wird, fuhren wir lieber zügig weiter.
Weiter ging es durch ein schönes Tal mit Ackerbau. Ein kurzer Abstecher nach Voubilis mit seinem Triumphbogen sowie ein Blick nach Moulay Idris reichten uns für heute, denn wir wollten unbedingt noch Meknes erreichen.
Der Camping Municipal, den wir ansteuerten sollte sehr zentral liegen, aber es waren uns nur die GPS-Koordinaten bekannt. Da wir auf unserem Navi keine Maroko- Karte hatten, (Das waren noch Zeiten ohne Internet) und uns nur unsere momentane Position angezeigt wurde, ging die Suche durch die Innenstadt von Meknes los. Wir fuhren immer enger werdende Kreise, bis wir vor einem engen Stadttor standen, durch welches wir nicht mit unserem WOMO fahren wollten, da wir dahinter die Altstadt vermuteten.
Also wieder zurück, der zweite Teil einer Altstadtführung, vorbei an hell erleuchteten Toren des Palastes. Nach mehrmaligen Nachfragen kamen wir unserem Ziel näher. 50m davor, durch ein Stadttor ohne Hinweisschild waren wir endlich um 22 Uhr da. Etwas verwildert und heruntergekommen fanden wir unser Plätzchen. Erschöpft von den ersten orientalischen Eindrücken fielen wir totmüde ins Bett.
Donnerstag, 16. August
Unsere erste Nacht in Afrika! Gut ausgeschlafen und mit einem marokkanischem Brot versorgt, entscheiden wir uns wegen der zentralen Lage mit den Bikes Meknes zu erkunden. Erst besprachen wir die Sehenswürdigkeiten mit Hassan dem Campingplatzwart, der gut Deutsch sprach.
Bei der militärischen Reitschule machten wir Halt, durften nach Rücksprache mit dem Oberst sogar die Pferde besichtigen. Der Offizier sprach gut Englisch und und es gab viel Interessantes mit ihm zu reden (1Std) mit Austausch der Handy-Nr. Wir verabschiedeten uns und radelten entlang der gigantischen Stadtmauer zum Tor des Windes. Dort machten wir ein Bild mit den obligatorischen Wasserträger, was uns gleich 5 Dirrham kostete.
Danach besichtigten wir das Mausuleum. Die ersten richtigen Eindrücke sammelten wir nach dem Besuch des Palastes eines Wesirs in den Souks von Meknes. Alles gab es da zu kaufen, teilweise totaler Ramsch. Die Markthallen waren schon sehr gewöhnungsbedürftig was Magen u. Auge betrifft. Fleischläden, Därme waschen, Bettler, die auf der Straße lagen. Genug davon! Mit den bike fuhren wir zum Camping zurück. Hier machten wir richtig Brotzeit und ein Nickerchen und fuhren die ca. 50km nach Fes auf der Autobahn, wo wir den Campingplatz Diamant Vert problemlos fanden. In Meknes kassierten wir noch ein Ticket mit DH400,– für zu schnelles Fahren!
Zum Abendessen gab es heute, da wir relativ zeitig dran waren Cordon Bleu mit Kartoffeln und Gemüse. Ein kurzer Spaziergung zum Pool und Disco beendete den Abend.
Freitag, 17. August
Nach den guten Erfahrungen in Meknes beschlossen wir Fes allein zu erkunden. Am Ausgang des Campingplatzes macht wir Bekanntschaft mit einen offiziellen Führer von Fes, der sehr gut Deutsch sprach. Nur leider hatte er bereits eine Tour mit ein paar Franzosen gebucht. Wir erhielten gute Auskünfte und schlossen uns kurzerhand fürs erste dieser Gesellschaft an.
Erster Stopp war der Königspalast mit seinen wundervollen Toren, weiter ging es die engen Gassen entlang bis zum Bab, wo wir unser Auto parkten (Bewachung 15,–DHH). Von hier ging es durch das blaue Tor, vorbei an der Koranschule in das enge Gewirr der Gassen der Medina von Fes. Tausende Eindrücke fielen über uns her. Alles war viel sauberer als in Meknes. Wir besichtigten das Museum mit den vielen volkskundlichen Stücken bis hinauf ín den 3.Stock mit einem Überblick über die Dächer der Medina. Hier sah man in der Hauptsache Sat-Schüsseln auf den Dächern der Häuser! Von hier ging es weiter der Markierung des blauen Rundgangs folgend. Wir erstanden einen blau-weißen Fes-Teller + Schüssel + Kaffeebecher (250DHH, was wohl zu teuer war), unser Sohn eine afrikanische Trommel für 650DHH.
Ganz schön geschafft kamen wir am Palace R-chif an und nahmen uns ein Taxi zum Bab (8DHH). Von hieraus machten wir mit dem Auto noch eine Rundfahrt zum BorjSud mit prima Ausblick auf die Medina. Jetzt war es 18Uhr und wir hatten genug. Ab zum Campingplatz und in den Pool – Duschen und fein Essen (Lachs mit Spagetti Arabiata). Bei Kerzenschein schrieb ich noch meinen Reisebericht und der nächste Tag mit Führer wartete schon auf uns!
Teil 2 (Fes – Tubkal)
Freitag, 18. August
Am Morgen wartete bereits unser Führer Lufin auf uns. Also WoMo startklar machen und auf geht´s zur Sightseeing Tour.
Zuerst fuhren wieder am Königspalast vorbei. Von hier in den Ostteil der Stadt. Hier stellten wir auf einem bewachten Parkplatz unser WoMo ab. Trotz dem der Parkplatz bewacht war, hätten wir gerne eine Alarmanlage, wie wir sie heute in unsere Fahrezuge einbauen, gehabt. Eine Benachrichtigung im Alarmfall auf´s eigene Mobiltelefon per SMS läßt einen doch viel entspannter den Tag genießen.
Nun denn, wird schon nichts passieren. Also auf in den Souk. Lufin führte uns in Gassen, in die wir uns alleine nicht getraut hätten. Durch eine unscheinbare Seitentüre ging er mit uns in eine alte marokkanisches Karawanserei. Vom großen Innenhof stiegen wir ein paar Teppen hinauf. Hier gab es ein tolles Restaurant mit sehr schönem Ambiente. Weiter ging es die Treppen hinauf auf eine Dachterrasse. Hier befand sich ein Lederladen mit hunderten von Taschen, Schuhen, Gürteln usw, von dem aus wir direkt in das Gerberviertel unter uns sehen konnten. Erst weiße Becken mit Amoniak, dann braune zum Säubern der Felle und zum Schluß die verschiedenen Farbbecken. Nur gelb ist von den anderen getrennt, da hier mit Safran (sehr teuer) auf den Hausdächern gefärbt wurde. 2 Paar schöne weiche Hausschuhe (genannt Babusch, von 250,– auf 130,– DHH heruntergehandelt) wollten ungedingt gekauft werden. 🙂
Unsere nächste Station war die Straße der Kunsthandwerker in der Messing bearbeitet wurde. Auch bei den Messerschleifern, die z. B die Messer für die Gerber schleifen, war alles wie vor Jahrhunderten. Die Gassen wurden immer leerer und viele Geschäfte schlossen. Auf Nachfrage wurde uns erklärt, das es doch Freitag sei. Na klar, alle auf zum Freitagsgebet.
Da wir gerne einen orientalischen Teppich kaufen wollten, führte uns L´ufin auf unseren Wunsch in einen Teppichladen, der von einer Kooperativa geführt wurde . Wir durften selbst ein paar Knoten eines Teppichs knüpfen. Anschließend wurden uns die Teppiche gezeigt. Aber erst gemütlich hinsetzen und Minztee serviert bekommen. Hier ist der Kunde wirklich noch König. Unser Verkäufer hieß Hassan. Auf unsere Nachfrage, warum er so gut deutsch spreche, erklärte er uns, daß er eine Zeitlang in Deutschland gelebt und im Schloß Neuschwanstein als Führer gearbeitet hatte. Er ließ uns die Teppiche vorführen. Es gab sehr schöne Stücke, sehr unterschiedliche Farben von blau – rot – beige – grün. Ein quadratischer Teppich in Pastelltönen fiel uns gleich ins Auge, aber € 850,– waren nicht diskutabel! (und außerdem wird ja in Marokko gehandelt!!) So verließen wir den Teppichladen, besprachen uns nochmals mit L´ufin, der einen Preis von 650,– vorschlug. Also zurück, Christian sagte 600,–, Hassans letztes Wort war 650,–. Alles o.K.! Der Teppich wurde zu einem handlichen Paket zusammen gepackt und ein Diener wurde bestimmt, der den Teppich inzwischen ohne uns zum Auto zu tragen hatte. (Insgeheim dachten wir natürlich, ob der Teppich dann auch wirklich bei unserem WoMo ankommen würde. Aber alles ok. )
Mit guter Führung fanden wir wieder durch das Gassenwirrwar heraus. Anschließend fuhren wir Lufin (150,– DHH für den halben Tag Führung) zu seiner nächsten Gruppe und bei uns ging es weiter nach Ifrane. Ifrane ist ein nettes, marokkanisches Dorf auf 1650 m Höhe, das ein bisschen wie Klein-Switzerland aussieht. Nach weiteren 13 km, kurz vor Azrou, erreichten wir den Campingplatz Amazigh, den wir uns als Übernachtungsplatz für heute ausgesucht hatten. In einem Kirschbaumhain gelegen, mit sauberen WC´s und Duschen. Da es jetzt am Abend doch ziemlich kühl wurde, beschlossen wir wieder mal den Grill anzuschmeißen. Neben uns stand ein niederländisches Pärchen mit Ihrem 4WD PickUp. Bei einem Glas Wein an unserem Grill erzählten die Beiden, daß sie bei Marakesch einen Campingplatz eröffnen wollen.
Samstag, 19. August
Heute war, nach dem vielen Sightseeing der letzten Tage, ein Ruhetag notwendig. So war jeder mit Lesen und Schlafen beschäftigt, also richtig Hang Loose!
Am späten Nachmittag konnten wir uns dann endlich aufraffen. Wie uns am Campingplatz gesagt wurde, gäbe es wohl in der Nähe ein Skigebiet mit Lift ! Als Sehenswürdigkeit auf dem Weg dahin gab es außerdem die größte Zeder Marokos zu bestaunen. Also nichts wie los. Mit unseren Moutainbikes ging es durch Fichten- und Kieferwälder bis zur großen Zeder. Der fehlte allerdings ein Teil ihrer Spitze und so sah das Ganze nicht so beeindruckend aus. Also weiter durch den Wald Richtung Skigebiet. Und tatsächlich, ein uralter Schlepplift auf einer weiten Hochebene, was für eine abenteuerliche Konstruktion. Über Azrou ging es zurück zum Campingplatz. Wir waren ganz schön geschafft von der langen Tour.
Da es wieder recht frisch wurde haben wir dann wieder gleich den Grill angefeuert. Bavette mit Zuccini und eine Wurst vom Grill, das war das Richtige nach der Tour und so ließen wir am Feuer den Tag ausklingen.
Sonntag, 20. August
Heute konnte es weitergehen. Unser Ziel war Meski, mit der Blauen Grotte. Die Blaue Grotte ist, wenn man so will, ein Swimmingpool der einstmals von französischen Fremdenlegionären mitten in der Wüste bei einer Oase gebaut wurde.
Über die Hochebene mit den Skiliften, führte uns der Weg über eine weite, dürre Fläche mit kleinen Dörfern. Dann ging es hinab in die Obstanbauregion Midelt, wo wir uns im Marche Municipal mit Obst-Gemüse-Brot-Wasser und mit Geld versorgten.
Kaum beim WOMO wollte uns ein lästiger Verkäufer mit dem Trick ” du tauschen T-shirt? ” in einen Teppichladen locken. Aber bei uns hatte er kein Glück. Wir hatten unseren Teppich ja bereits.
Das Ziz-Tal mit seinen Palmen war schon beindruckend. Vorbei am Stausee Hassan-Addaklil nach El Rachidda und weiter nach Meski zur Grotte. Leider war es Sonntag und erst 17 Uhr. Alles war voll mit Tagestouristen (Marokkanern), die den Pool bevölkerten – lauter Männer, keine einzige Frau zu sehen.
Da wäre eine deutsche, blonde Frau im knappen Bikini doch die richtige Attraktion gewesen. Petra entschloss sich dann aber lieber, trotzt der Hitze, nur unter die Dusche zu gehen. Abends wurde es dann ruhiger. Wir stellten unser WoMo schön unter Palmen in den Schatten und brutzelten Wurst und Chamenbert im Ofen. Danach setzten wir uns noch mit einem Paar aus Eichstätten zusammen, die auch auf diesem Übernachtungsplatz standen. Zapfenstreich war dann erst um 1 Uhr!
Montag, 21. August
Jetzt ging es richtig in die Wüste! Entlang des Ziz fuhren wir nach Erfoud, wo wir uns mit Wasser und Brot eindeckten. Jetzt wurde es schon richtig heiß und die Aussentemperatur näherte sich immer mehr der 50Grad Marke. Unsere Klimaanlage konnte das Fahrzeug fast nicht mehr komplett auf Temperatur halten. Durch Rissani (Eselsheiratsmarkt) ging es weiter nach Merzouga. Zurerst war der Sand recht schmutzig-schwarz , dann aber immer heller und in der Ferne sah man schon die rötlichen Dünen von Erg Chebbi.
Ein Junge zeigte uns die Auberge “Le Touareg” mit Pool und Garten im Innenhof. Aber mit unserem WoMo war es nicht möglich durch das kleine Tor zu kommen. So fuhren wir weiter in die endlose Wüste bis zum Ende der Asphaltstraße in Taouz. Hier war es noch heißer und kein Stellplatz in Sicht. Also zurück. Wir wollten endlich ankommen. Der von den Niederländern empfohlene Platz, Ocean des Dunes, war einfach zu weit von den Dünen entfernt, der zweite Camping, Mohayud ebenfalls.
So entschlossen wir uns dann doch zur Kasbah “Le Touareg” zu fahren und vor dem Tor zu übernachten. Auf Nachfrage war es kein Problem sogar Stromanschluß nach draußen zu verlegen. Das war aber auch dringend nötig, da die Hitze ohne Standklimaanlage nicht auszuhalten war. Hier waren wir dann froh, dass wir unseren MagicLine auch im Stand kühlen konnten. Als nächstes erst mal ab in den Pool. Das war vielleicht eine Wohltat bei der Hitze. Mit einen Baccadi-Cola an der Poolbar ließ es sich dann schon besser aushalten.
Um 20 Uhr starteten wir die Dünenbesteigung zum Sonnenuntergang. Es war schon recht anstrengend. Je höher wir stiegen, desto steiler wurde der Anstieg. Wir rutschten gefühlt mehr zurück als das wir vorwärts kamen. Unbedingt viel Wasser mitnehmen, denn die Laufzeit beträgt ca. 1 Stunde. Endlich erreichten wir den Dünenkamm. Leider war der Himmel sehr bewölkt, so dass der Sonnenuntergang nicht so spektakulär war, wie wir ihn uns erhofft hatten. Der Wind pfiff uns den Sand ins Gesicht und in kurzer Zeit hatten wir den Sand überall. Fotos machen erst mal Fehlanzeige. So suchten wir uns eine geschützte Stelle unterhalb des Dünnenkammes um dort den Sonnenuntergang und unser Abendessen zu genießen. Es gab Landjäger, Semmel und Wein. Endlich konnten auch die ersehten Fotos und Videos gemacht werden.
Nachdem die Sonne untergegangen war, wurde es rasch dunkel. Zum Glück ging der Abstieg von der Düne im Dauerlauf wesentlich schneller als der Aufstieg. Es waren immer noch 35°. Hunger hatten wir deshalb auch nicht und so gab es im WOMO nur die Reste von gestern. Zum Glück hatte sich unser MagicLine, wie eingestellt, auf angnehme 25 Grad temperiert, so das wir auf einen erholsamen Schlaf hoffen durften.
Um uns vor dem Schlafen noch mal zu erfrischen, kühlten wir unsere Füße noch mal im Pool. Wie uns mitgeteilt wurde, wird die Kasbah in der Nacht von mehreren Wächtern überwacht, die auch auf uns und unser WoMo ein Auge werfen würden. Da es ausserhalb der Mauern, wo unser WoMo stand, stockfinster war, entschlossen wir uns das Standlicht am Fahrzeug anzulassen. Da unser MagicLine mit einem Nachladesystem für die Starterbatterie ausgerüstet ist, war für uns diese Möglichkeit gegeben.
Dienstag, 22. August
Um 6 Uhr standen wir auf um zum Sonnenaufgang auf den Dünen zu sein. Der Sand war jetzt nicht so heiß und wir standen nach 50 Min oben auf der rießigen Düne und waren fast alleine. Die Stimmung war super, die Farben einmalig, wir genossen es richtig! Um 11 Uhr waren wir wieder zurück beim WoMo und es war schon so heiß, dass wir das Frühstück im klimatisierten Innenraum einnahmen.
Jetzt genossen wir nochmals den Pool und eine schöne Dusche, zahlten 120,– DHH für die Nacht und fuhren Richtung Norden wieder zurück bis Erfoud (Einkauf) und über eine kleine Straße nach Jorf und weiter nach Tinejdad mit recht schöner Wüstenlandschaft. Bei einem Straßenhändler, der aus dem “Nichts” kam, kauften wir Versteinerungen und eine Kette für Petra.
In Tinerhir ging es auf einer einspurigen Teerstraße in die Todaschlucht. Es war sehr viel Verkehr bis zu einer Engstelle. Ab da waren wir fast alleine. In Tamtattouchte war unser für heute ausgesuchter Campingplatz. Ein super Platz, ganz liebevoll bemalt und mit nützlichen Details und einem sehr netten Chef. Aber zuerst fuhren wir in das Tal weiter hinauf, bis die Straße zur Piste überging und kehrten wieder um. Auf unserem Campingplatz standen wir dann als einziges Fahrzeug auf einem super Platz mit Blick in die Weite und auf tolle Steinformationen.
Heute ließen wir uns bekochen! Es gab ein Menü mit verschiedenen Salaten, eine Spezialität es Hauses mit Gemüse, Fleisch und Reis und alles hat der Chef, Ahmed, uns vor dem WoMo serviert! Das Dessert – Jogurt mit Melone – nahmen wir dann im Berberzelt zu uns. Einfach gigantisch! Auf den bequemen Matratzen schliefen wir bald ein, bis uns die Musik aus der Gaststube weckte. Wir hatten mindestens 1 Stunde geschlafen. Über unserem WoMo spannte sich der Abendhimmel mit unzähligen Sternen und so saßen wir noch länger davor um diese schöne Stimmung zu genießen.
Mittwoch, 23. August
Gut geschlafen bei angenehmen Temperaturen. Nach Wasser tanken, bezahlen (Essen 210,– DHH + Caming 90,– DHH) entschlossen wir uns die Serpentinenstrasse ins Tal hinunter möglichst mit den Moutainbikes zu fahren. Also, 2 Mann auf die Bikes und Petra mit dem WoMo hinterher. Das war ein tolles Erlebniss.
Auf halber Strecke, mitten in der Schlucht, war ein fliegender Markt. Dort kauften wir für Petra 2 kurze Chalabas (150,– DHH) damit sie der landessitte sich kleiden konnt und nicht so auffällt. Es ist übrigens gleich von Abfang an zu empfehlen sich landestypische Kleidung zu kaufen und zu tragen, es macht dann doch vieles leichter.
Jetzt fuhren Petra und Alex weiter auf den Bikes das Tal bis zu dessen Ende hinaus. Hier hieß es dann die Bikes wieder aufladen. Kaum bleibt man irgendwo stehen kommen auch schon Marokkaner auf einen zu und wollen irgendetwas verkaufen. Diesmal wollten sie uns zu einem Ritt auf ihren Kamelen überreden. Nach längerem hin und her ließen wir uns schließlich zu einer kleinen Runde breitschlagen, die dann auch ganz lustig war.
Nach 50 km ging es in das nächste Tal: die Dades-Schlucht. Alles rötlicher Fels, alte Kashbas an der Straßenseite, bis das Tal ganz eng wurde. Dann wand sich die Straße in Serpentinen am Talende auf eine Hochebene hoch. Auch hier fuhren wir bis zum Ende der Teerstraße (60km) und fühlten uns wie in den Canyon Lands in Amerika. Wir beschlossen oben im Tal in der Auberge “Berberes’ du Montagne” zu bleiben mit tollem Ausblick in die Schlucht. Nach einer schönen Dusche gab es im Restaurant Galia + Couscouss mit unserem mitgebrachtem Wein (da hier keiner zu bekommen war) vor unserem WoMo.
Donnerstag, 24. August
Heute Früh war es angenehm kühl (16°). Nach dem Frühstück packten wir unsere 7 Sachen, Chris radelte wieder, Alex und ich gingen zahlen(260 für Essen und Übernachtung).
Dann gab es mal einen WoMo- Hausputz. Anschließend ging dann es die Dades-Schlucht hinaus. Es war sehr eindrucksvoll. Die Strecke nach Quarzazate war recht trostlos. Hier tankten wir nochmals und schauten uns eine Kashba von innen an. Teilweise recht schöne Zimmer, aber sonst sehr kahl und karg.
Gestärkt durch Jogurt und Pfirsiche begaben wir uns auf unsere Wüstenexpedition nach Zagora. Bis Agdz war es eher wie CanyonLands in den USA, dann nahe des Draa mit seinen tausenden Palmen total grün und fruchtbar. Es wurde immer heißer (42°) und wir immer müder. Der von uns ausgesuchte Campingplatz L’Oasis Enchantee hatte Pool + Berberzelt. Wir waren die einzigen Gäste, der Besitzer sehr nett. Strom angschlossen – Klima läuft und wir ab in den Pool. Da erwachten die Lebensgeister wieder. Der heute erstandene Berber Dolch (v.1300 auf 650DH heruntergehandelt) wurde nochmals genau begutachtet und dann war schon wieder Essenzeit. Heute wollten wir mal wieder grillen.
Freitag, 25. August
Ganz schön fertig mit Magen/Darm + Kreislauf wollte Petra aus der Hitze. Also machten wir uns auf dem gleichen Weg zurück nach Quazazante und hinauf den Paß Tiz-n-Tich auf 2.338m Höhe.
Hier war es schön kühl. Die Berge waren kahl, aber auf der Seite nach Marakesch war alles schön grün und immer wieder mit kleinen Ortschaften bewohnt. An der Stadtgrenze von Marakesch machten wir Stop bei einem Metro und deckten uns mit dem Fehlenden ein (Eis, Wasser, Wein, Toilettenpapier!!) und ganz vielen feinen Gewürzen.
Nun durch die Innenstadt zum Camping. Doch nicht ganz einfach, wenn man keine Navi und nur eine GPS- Position hat.
Hier trafen wir unsere Niederländer von Azrou wieder. Da Petra seid ein paar Tagen an Magen – Darm Problemen litt, die mit unseren mitteleuropäischen Mitteln nicht in den Griff zu bekommen waren, fragten wir die Niederländer um Rat. Als Tip wurde uns gesagt, wir sollten uns in der Apotheke mit dem Mittel Smecta versorgen. Zum Glück hatten sie auch ein paar tüten von dem Mittel dabei. Als gleich ausprobiert. Und tatsächlich, es hat geholfen, wenn auch nur langsam.
Petra musste aber lieber noch etwas fasten. Für alle anderen gab es feinen, fischen Lachs vom Grill.
Samstag, 26. August
Petra hatte trotzdem eine unruhige Nacht. Nach einem guten Frühstück und Tipps von den Niederländern, machten wir uns auf den Weg nach Marakesch. Auf einem bewachten Parkplatz (50DH) in der Nähe des Djaman el ‘Fna Platzes stellte wir das WoMo ab und machten einen Rundgang über den Platz mit seinen Orangesaftverkäufern; super Saft 3DH, viele Schlagenbeschwörer u. Hennamalerinnen.
Da es recht heiß und Petra immer noch nicht gut war, nahmen wir uns eine Pferdekutsche (120DH), die uns in ca. 50 Min zum Königspalast, den Gärten dem Pailais Mouloy Idris herumfuhr. Zurück am Djaman del Fna Paltz kaufte sich Alex seine ersehte Wasserpfeife (110) u. ich ein Marakesch t-shirt. Das war genug.
Nun fuhren wir wieder heraus aus Marakesch Richtung Imlil. Es war recht viel Verkehr und die Straße nur 1 ½ spurig. In Imlil war es sehr eng und sehr viel los, so dass wir keinen Platz zum Parken fanden. Kurz vor dem Ort war ein Schotterplatz, wo wir erstmal das Auto parkten und mit dem Bike auf Campingplatzsuche gingen.
Es hatte geraden einen kurzen Regentusch gegeben (unser erster Regen in Marokko) und so hatte unsere Suche eine kurze Unterbrechung gefunden
Auf Nachfrage im Ort nannte man uns die Auberge Lubney als idealen Übernachtungsplatz und Ausgangspunkt für unsere Tubkal Besteigung.
Also mit den Bikes ein Stück den Berg inauf und die Strecke begutachtet. Schotter, steil sehr eng, aber mit unserem Sprinter wohl gerade so machbar. Also zurück zum WoMO und die Auffahrt in Angriff genommen. Hier bewährte sich mal wieder unser Heckantrieb, das ASP, die Bodenfreiheit und unsere Spurverbreiterungen. Später erfuhren von anderen deutschen Marokoreisenden das sie diese Auffahrt mit ihrem Landrover mit Bimobil Aufbau nicht gewagt hatten. Dann war noch eine schwierige Einfahrt in die Auberge Lubney zu meistern und endlich standen wir auf dem Parkplatz der Pension.
Dort trafen wir eine Familie aus Murnau, die auch den Tubkal besteigen wollten. Wir wurden vom Wirt mit Tee begrüßt und das weitere Vorgehen über die Besteigung des Toubkal besprochen. Da wir morgen den Aufstieg starten wollten, gab es noch manches zu organisieren und zu packen. Wir entschieden uns, mit den Murnauern zusammen, einen Führer mit einem Maultier zu mieten, da wir für die 2 Tage die wir für den Aufstieg eingeplant hatten alles, auch Zelt, Madratzen und Schlafsäcke mitnehmen wollten. Zum Abschluß gab es heute Maultaschen mit Würstchen. Wir saßen noch nett am langen Tisch in der Pension zusammen u. besprachen schon mal die nächsten Tage.
Sonntag, 27. August
Um 9 Uhr war Abmarsch. Maria, unsere neue Reisebegleiterin, und ich gingen schon vor, bevor das Muli da war. Erst ging es den Hang in Serpentinen hoch, dann durch ein getrocknetes Flußbett, bis es schließlich schräg am Hang vorbei an div. Getränkeständen, einer Moschee und Souvenierläden (!) nach oben ging. Der Bach bot uns eine willkommene Erfrischung. Wir machten immer wieder eine kleine Pause um einen Riegel oder Banane zu essen. Zum Glück hatten wir viel Wasser auf unserem gemieteten Maultier dabei. 1400 HM wollen ja erst mal gelaufen werden! Der Aufstieg zog sich dann, vor allem für die Kinder, doch in die Länge. Die letzten 350HM waren nicht mehr so schlimm, da wir die Nelles Hütte vor Augen hatten.
Auf 3.200 m angekommen suchten wir uns eine Plätzchen für unser Zelt, (die Murnauer gingen ins muffige Madratzenlager, nein danke!). Mit Ausblick ins Tal, bauten auf und machten anschließend ein Nickerchen. In der Gemeinschaftsküche kochte ich die mitgebrachten Spagetti. Anschließend krochen wir in unsere Schlafsäcke. (Aufstiegszeit bis zur Toubkal Hütte ca. 4,5 Std)
Montag, 28. August
Um 5 Uhr war dann schon wecken. Unser Führer musst erst die vor dem Eingang schlafenden anderen Führer wecken, damit die Hütte aufgesperrt wurde. So machten wir Tee, frühstückten und brachen in der Dämmerung auf. Wir kamen gut voran, da es recht kühl war und wir im Schatten gingen. Nach 2 ½ Std. und ca. 1000HM war der Gipfel des Toubkal mit 4.067m erreicht, unser erster 4.000der!
Leider waren mit uns auch ein paar Engländer aufgestiegen, die am Gipfel eine riesen Lärm machten. Wir stärkten uns mit Kaminwurz und Brot, legten uns zu einem kurzen Nickerchen hin oder blickten einfach in der Ferne. Da wir an diesem Tag noch bis zu unserem WoMo absteigen wolltem, mußten wir bald an den Abstieg denken. Wir hatten ja noch 2400 HM vor uns!
Ziemlich geschafft kamen wir an der Hütte an. Hier gab es feines Eieromelette und den Rest unseres Proviants. Dann bauten wir das Zelt ab und machten uns zügig auf den Abstieg, da sich ein Wetter zusammen braute. Auf halbem Weg fing es an zu donnern und im letzten Drittel zu regnen. Da es aber, je tiefer wir kamen immer wärmer wurde war das nicht weiter schlimm.
Jetzt wurden die Beine aber langsam ganz schön schwer, doch es half nichts, wir mussten nochmals ein Stück hinauf und dann die langen Serpentinen wieder hinab. Unser WoMo wartete schon auf uns. Aber schon kam der nächste Regenguß – also hinein ins Auto! Aufräumen, duschen, Essen machen (Chamenbert überbacken, Salat, Fafalle Carbonara) u. draußen regnete es weiter. So genossen wir unser gemütliches Wohnmobil. Nach der letzten Nacht im engen Zelt , was für ein Genuß!
Teil 3 (Tubkal – Bayern)
Dienstag, 29. August
Jetzt war erstmal packen angesagt: alle Matten, Schlafsäcke, Rucksäcke mußten wieder ganz nach hinten u. so dauerte es bis Mittag bis wir weg kamen. Die Ausfahrt aus der Auberge war die Hölle: Das rechte Vorderrad hing ca 20cm in der Luft! und das Auto drohte zu kippen – alle nach vorn. Aber es ging nochmals gut! So fuhren wir hinunter nach Asni und dann über den Tiz-n-Test Pass, durch ein wildes Canyonland mit vielen Kurven und der ½ spurigen Straße nach Taroudant, wo ich “Smecta” für meine noch nicht gesunden Darm kaufte. Eine “gelbe” Straße, recht gut ausgebaut zwischen tollen Felsformationen wie in Mounument Valley ging die Strecke über Igherm nach Tafraout, wo wir schon bei Dunkelheit ankamen. Zum Grillen war es zu spät, so gab es Würstengulasch auf dem CP Troix le Palmes mit Gecko’s an der Wand.
Mittwoch, 30. August
Heute Nacht hat sich Alex übergeben. Vermutlich Wasser beim Duschen in den Mund genommen. Tafraout war geil” – super Gesteinsformationen ähnlich YoshuaTree, normal Zeit für einen Tag extra zum biken und anschauen. So machten wir es mit dem Auto und fuhren auf schmalen Straßen nach Bai Izakarn und dort auf der N1 nach Guelmim, einer eher modernen Stadt. Von dort ging es die letzten 50 km ans Meer nach Sidi Ifri – unserem südlichsten Punkt – zu den Felsentoren, wo wir heute bleiben wollten. Aber der Campingplatz ElBarco war nicht schön, auch die Umgebung nicht lohnenswert für eine Nacht, so ging es weiter bis zur Bucht Legzia. Nun stand die Wanderung zu den imposanten Felsentoren auf dem Programm Absolut empfehlenswert. Von hieraus wollten wir zum besten CP Marokkos: Atlantic Park, ca 25 km hinter Agadir. Noch eine weite Strecke. Anfangs ging es recht zügig, aber auf der N1 war sehr viel Verkehr. Es wurde dunkler und dunkler und wir mußten noch durch ganz Agadir. Hell leuchtete der Hafen und der Berg war mit einem arabischen Schriftzug angestrahlt. Den Camping fanden wir dann schnell, die Rezeption war bereits (10Uhr) geschlossen. Wir durften aber trotzdem übernachten, fanden zügig einen Platz, gingen in sehr sauberen Duschen duschen und anschließend gab es noch Thunfisch-Spagetti und Salat, um 0.30 Uhr gingen wir ins Bett.
Donnerstag, 31. August
Eigentlich wollten wir heute nach Essaouira, aber das es so angenehm am Pool war und wir eigentlichen einen “Austag” benötigten, blieben wir faul liegen, lasen Reiseführer und ein Buch, gingen Schwimmen, machten ein Nickerchen = Faulenzen, grillten am Abend und beratschlagten die nächsten Etappen.
Freitag, 1. September
Heute ging es weiter die schönste Stecke der Küste entlang, vorbei an vielen Wildstellplätzen, wo jetzt niemand stand und einer tollen Brandung, die zum Wellenreiten einlud. Von einem Straßenhändler kaufen wir Arganienöl (0,5l/40DH) und fuhren zu den Surfern nach Sidi Kaouki. Hier war es recht nebelig und keine Sufer in Sicht. Wir machten nur kurz Brotzeit und fuhren nach Essaouira, wo wir am Hafen parken konnten. Hier gab es die ganzen Fischrestaurants, die den frisch gefangenen Fisch gleich auf den Rost legten. Ein Menü mit Seezunge, Scampi, Brasse, Sardinen und Salat+Brot kostete 60DH. Dahinter war die große Fischmarkthalle, woe sie gerade 4-5 riesige (ca. 80Kg) Schwertfische anlieferten. Ein Erlebnis! Wir schlenderten über den Marktplatz, Kauften Karten und Souveniers. in der sehr angenehmen Medima gab es viel zu sehen: Holzeinlegearbeiten, Berberteppiche, div. Galerien, Bekleidungs-“Geschäfte”. Ein Bild “Küstenlandschaft” hatte es Christian angetan, so verhandelten wir von 700 DH auf 600DH herunter, mehr war nicht zu machen. Bepackt gingen wir zum Auto, da es bereits 20.30 Uhr war. Wir verzicheteten auf den ca 20 km entfernten, besser beschiebenen CP und fuhren auf den Mogul 3km entfernt. Leider gab es keine waren Duschen mehr! Wir grillten heute Maikolben und Souvlakesteaks. Es wurde mit erzählen und lesen doch wieder 0.30 Uhr.
Samstag, 2. September
Da es gestern Abend zu spät für mein Schmuckkästchen war, wollte ich nochmals in die Medima zu dem bereits bekannten Geschäft. Es gab hier sehr schöne, aber auch teure Stücke. Das wertvollste von der Einlegearbeit kostete 4000 DH! Die kleinen, schlichten waren ab 400 – 800 DH zu haben. wir schauten noch in anderen Geschäften, aber es blieb einfach das schönste! Chris handelte und handelte bis au 3.150DH, mehr ging nicht, aber das war schon ganz passabel. Glücklich machte ich mich mit meinem Weihnachtsgeschenk auf den Weg zum WoMo. Für Chris und Alex gab es feinen Pfannkuchen vom Stand. Essaouira ist eine sehr schöne Stadt zum Bummeln! Jetzt aber los! Entlang der Steilküste führte uns die Straße, vorbei an etlichen Wildstellplätzen, einem kurzen Stück Piste nach Safi, wo wir einfach durchfuhren. Es war bereits 18 Uhr und die Strecke nach El Jadida war zu weit. So versuchten wir den Wildstellplatz Lala Fatma (nur Betonparkplatz) und dann einige km weiter Cap Beddouza, wo wir schließlich ein Plätzchen direkt am brandenden Atlantik fanden. Alex und Chris erkundeten die Umgebung, mußten bei Marokkanern Tee trinken und desinfizierten anschließend gleich mit Grappa. Bei uns gab es noch was Feines zum Grillen und anschließend war Bett angesagt.
Sonntag, 3. September
Wir wollten heute gleich in der Früh starten. Das Ufer und die nächsten Nachbarn waren im Nebel fast nicht zu erkennen, draußen tropfte es nur so von den Bikes herunter = Frühstück gabs im Auto. Auf unser Fahrt über El Jadida (sehr viel Industrie) auf der Küstenstraße fuhren wir nun weiter auf der Landstraße nach Casablanca, wo wir die größte Moschee von außen besichtigten, weil der Eintritt pro Person 120DH kostet! Nun ging es ab auf die Autobahn nach Rabat. Hier machten wir eine Stadtrundfahrt mit dem Auto entlang der Stadtmauern vorbei am Königspalast, dem Hassan-Turm und dem Musoleum Mohamed V. Eigentlich hatten wir genug von den ganzen Städten und wollen nur noch einen schönen Campingplatz. Der recht schön beschriebene in Kenitra war eine Katastrophe: wie am Schrottplatz, Sanitär unmöglich. Hier wollten wir nicht bleiben, nächste Möglichkeit war Mehdiya Plage, also nicht wie hin, des es schon dunkel wurde. Auch dieser Platz war nicht viel besser: wir duschten am Auto, das WC war eigendlich nicht zu benutzen, aber wir standen, grillten und gingen kurz nach 24 Uhr ins Bett.
Montag, 4. September
Böse Überraschung am Morgen: wir hatten rechts hinten einen Platten, eine Schraube steckte im Profil. Wir verräumen unsere gestern erstandene Tajine + Vase und fuhren auf die Autobahn Richtung Tetouan. Auf der Landstraße war viel Verkehr + Wind. In Totouan ließen wir unseren Reifen flicken und gingen Einkaufen bei Majane u. Essen in den PizzaHut!. Es waren nur noch 40 km bis Sebta. An der Grenze ging es recht schnell: Ausweise abstempeln lassen, Auto austragen und schon waren wir in Spanien. Auf unser Schiff mußten wir 30 Min warten. Es war ein sehr komfortables Schiff und die Überfahrt dauerte nur 40 Min. Von Alcaciras kannten wir ja schon den Weg nach Tarifa. Das abendliche Tarifa war sehr schöne, wir entdeckten das Auto der Garmischer und beschlossen, noch eine Bar aufzusuchen. Prompt trafen wir sie in der Bar “Tibru”, das Freunden von Ihnen gehörte. Wir bestellten Pizza Thunfisch (leider total verbrannt) u. ein Bierchen vom Fass. Es war sehr gemütlich, nebenbei liefen Surfer-Videos und wir ratschten bis Mitternacht, fuhren dann noch zum Sufer-Übernachtungsplatz und dann war zappa!
Dienstag, 5. September
Da wir gestern erfahren hatten, dass 200 m von uns aus entfernt die Kite-WM gerade statt findet, beschlossen wir uns das Spektakel erstmal anzusehen und dann gegen Mittag los zu düsen. Es war schon ein tolles Völkchen! Ein paar gute Sprünge haben wir sicherlich gefilmt. In Tarifa gaben wir endlich unsere Karten auf und kauften im Lidl noch etwas ein. Es ging entlang der Küste über Malaga, Almeria teils auf 4-spurigen oder dann wir auf 2-spuriger Straße. In Los Gallaros mußten wir tanken und hatten eigentlich genug für heute, es war auch schon 20 Uhr und hier gab es einen netten CP: mit lauter Tomy-Rentner, aber sehr gepflegt mit Pool, den wir gleich nutzten. Abend wurde dann noch gegrillt und um 24 Uhr schalteten wir die Lichter aus.
Mittwoch, 6. September
Heute war ein kompletter Fahrtag! Vorher versorgten wir uns noch mit Wasser etc. Über Alicante – Valencia – Barcelona fuhren wir die Autobahn bis Montepellier. Von dort aus ca. 30 km nach Le Grau de Roi in der Camargue. Es war bereits 21.45 Uhr als wir den Campingplatz L’Espiguette anfuhren, da keine Möglichkeit fürs Wildstehen bestand. Es war ein recht großer Platz mit Mobilhouses, ähnlich Jesolo. So duschten wir noch und es gab Spagetti Giagara, die wir dann um Mitternacht aßen.
Donnerstag, 7. September
Der Strand war ganz schön weit weg, ca 1.7 km, den eine Zubringerbahn erledigte, aber wir wollten ja weiter, unser Ziel war der Gardasee. Die Landstraßen durch die Camargue waren gut, die Orte Aigueres Mortes sehr interessant und die Landschaft mit Flamingos und weißen Pferden recht schön. Wir setzten über die Rohne mit einer Fähre (4,50€) wie vor 25 Jahren über. Auf der Autobahn ging es am Hafen von Marsailles vorbei nach Toulon. Entlang der Küste fuhren wir nach Hyeres, wo wir auf dem Dünenstreifen Melone und Eis aßen. Dort erfrischen sich Alex und Chris kurz im Meer. Wäre sicher es nochmals schön hier Urlaub zu machen! Weiter ging es auf der Küstenstraße nach St. Tropez, wo wir das Bike nahmen und in den Hafen fuhren. Es war nicht mehr so viel los, wie vor 25 Jahren. Der Jetset hatte sich wohl andere Plätzchen gesucht. Etwas enttäuscht fuhren wir in der Autoschlange wieder heraus. Es war nervig, nichts ging vorwärts, weder in die eine noch in die andere Richtung, so gaben wir den Plan auf, auf der Küstenstraße nach Cannes zu fahren, sondern schauten, dass wir gleich auf die Autobahn gelangten. Ab hier ging es zügig vorwärts, um 19 Uhr waren wir oberhalb von Monaco beim Tanken und beschlossen gleich zu essen: Erbsensuppe mit Wüstel und davor den obligatorischen Salat. In Italien lief es gut, die Küstenautobahn bis Genua war sehr kurvig, aber kurz vor Genua ging es die Berge hoch Richtung Milano, dann Richtung Brescia, über Piacenza und Cremona. Um 23 Uhr waren wir am Südende vom Gardasee und fuhren die Westseite bis nach Torbole auf unseren Übernachtungsplatz .
Freitag, 8. September
Ziel erreicht! Nach Einkauf von Semmeln- Kuchen- Käse- Parmaschinken liefen wir auf unserem doch uns so vertrauten Campingplatz ein, stellten uns wie immer auf unseren behannten Platz und frühstückten. Chris und Alex machten eine biketour Richtung Pregasina und ich schrieb meinen Bericht. Das Wetter war sonning und angenehm warm.
Samstag, 9. September
Auch der längste Urlaub geht mal zu Ende! Auf der alt bekannten Stecke über Brenner – Fernpaß landeten wir wieder gesund und mit ganz vielen Eindrücken – Erlebnissen – Mitbringsel aus unserem “Abenteuer Marokko” wieder daheim.
Marokko – bis zum nächsten Mal!
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